Internist Bernhard Scheja: Die Bedeutung sonografischer Verfahren für die moderne Medizin

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Dr. med. Bernhard Scheja erläutert, warum die Ultraschalluntersuchung auch heute ein Eckpfeiler der Patientenversorgung ist und welche Vorteile sie gegenüber anderen bildgebenden Verfahren bietet.

Die Sonografie hat sich als vielseitiges, kostengünstiges und schonendes Diagnoseverfahren etabliert, das in nahezu allen medizinischen Fachgebieten Anwendung findet. Die Abwesenheit von Strahlenbelastung, die unmittelbare Verfügbarkeit der Ergebnisse und die Möglichkeit, Untersuchungen in Echtzeit durchzuführen, sind nur einige der entscheidenden Vorteile. Dr. Bernhard Scheja beleuchtet die Bedeutung der Sonografie im klinischen Alltag und warum sie trotz – oder gerade wegen – aller technologischen Fortschritte ein unverzichtbares Werkzeug der modernen Medizin bleibt.

Im Zeitalter hochmoderner bildgebender Verfahren wie MRT und CT könnte man die bescheidene Ultraschalluntersuchung leicht unterschätzen. Doch gerade ihre Flexibilität, Verfügbarkeit und Sicherheit machen sie zu einem wertvollen diagnostischen Instrument. Bernhard Scheja betont, dass die Sonografie oft der erste und entscheidende Schritt im diagnostischen Prozess ist und dass fundierte Kenntnisse in der Ultraschalldiagnostik für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung unerlässlich sind.

Die Sonografie als Bindeglied zwischen klinischer Untersuchung und spezialisierter Diagnostik

Die Ultraschalluntersuchung nimmt eine Schlüsselposition im diagnostischen Prozess ein. Sie steht zwischen der klassischen klinischen Untersuchung und speziellen bildgebenden oder invasiven diagnostischen Verfahren. Bernhard Scheja erklärt: „Die Sonografie ist gewissermaßen die Verlängerung unserer Hände und Ohren – sie erweitert die körperliche Untersuchung um eine visuelle Dimension und führt den Arzt direkt vom Symptom zur möglichen Ursache.“

Diese Brückenfunktion macht die Sonografie besonders wertvoll in der Primärversorgung und bei der initialen Diagnosestellung. Ein typisches Beispiel: Bei einem Patienten mit rechtsseitigen Oberbauchschmerzen kann die sofortige Ultraschalluntersuchung zwischen Gallenblasenentzündung, Lebererkrankung oder anderen Ursachen differenzieren und damit den weiteren diagnostischen und therapeutischen Weg entscheidend beeinflussen.

Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren zeichnet sich die Sonografie durch ihre unmittelbare Verfügbarkeit aus. Während CT- oder MRT-Untersuchungen oft geplant werden müssen und die Befundung Zeit in Anspruch nimmt, liefert der Ultraschall sofortige Ergebnisse. Dies kann besonders in zeitkritischen Situationen lebensrettend sein.

Kosteneffizienz und Ressourcenschonung im Gesundheitswesen

In Zeiten steigender Gesundheitskosten und begrenzter Ressourcen gewinnt die Wirtschaftlichkeit diagnostischer Verfahren zunehmend an Bedeutung. Dr. Bernhard Scheja betont die ökonomischen Vorteile der Sonografie: „Im Vergleich zu CT, MRT oder nuklearmedizinischen Untersuchungen ist die Ultraschalldiagnostik deutlich kostengünstiger – sowohl in der Anschaffung der Geräte als auch in den laufenden Kosten.“

Die gezielte Anwendung der Sonografie kann teure Folgeuntersuchungen oft vermeiden oder präziser ausrichten. Bei vielen Fragestellungen liefert bereits der Ultraschall eine eindeutige Diagnose, sodass auf weitere Bildgebung verzichtet werden kann. In anderen Fällen hilft er, die optimale weiterführende Diagnostik auszuwählen und gezielt einzusetzen.

Ein weiterer wirtschaftlicher Aspekt ist die Vermeidung von Komplikationen durch sonografisch gestützte Interventionen. Ob bei Punktionen, Drainagen oder Gefäßzugängen – die ultraschallgesteuerte Durchführung reduziert Komplikationsraten und damit verbundene Folgekosten erheblich.

Patientensicherheit durch Strahlenfreiheit

Ein entscheidender Vorteil der Sonografie liegt in ihrer Strahlungsfreiheit. Anders als Röntgen, CT oder nuklearmedizinische Verfahren kommt der Ultraschall ohne ionisierende Strahlung aus und ist daher besonders für sensible Patientengruppen geeignet. Die bedenkenlose Wiederholbarkeit der Untersuchung ermöglicht engmaschige Verlaufskontrollen ohne Risiko für den Patienten.

Auch bei interventionellen Eingriffen bietet die Sonografie Sicherheitsvorteile. Die Echtzeit-Visualisierung ermöglicht eine präzise Navigation und reduziert das Risiko von Komplikationen. Von der einfachen Pleurapunktion bis zur komplexen Tumorablation – die sonografische Steuerung hat die Patientensicherheit bei minimalinvasiven Eingriffen deutlich verbessert.

Bernhard Scheja: Dynamische Diagnostik als Alleinstellungsmerkmal

Eine einzigartige Eigenschaft der Sonografie ist ihr dynamischer Charakter. Im Gegensatz zu den meisten anderen bildgebenden Verfahren, die Momentaufnahmen liefern, ermöglicht der Ultraschall die Beurteilung von Bewegungsabläufen und physiologischen Prozessen in Echtzeit. Doktor Bernhard Scheja erklärt: „Diese dynamische Komponente ist ein enormer diagnostischer Vorteil. Wir können nicht nur sehen, wie etwas aussieht, sondern auch, wie es sich verhält.“

Besonders deutlich wird dieser Vorteil in der Funktionsdiagnostik:

  • Bei Herzuntersuchungen können Klappenbewegungen, Wandbewegungsstörungen und Flussverhalten direkt visualisiert werden
  • In der Gefäßdiagnostik ermöglicht die farbkodierte Duplexsonografie die Darstellung von Strömungsmustern und Turbulenzen
  • Bei muskuloskelettalen Untersuchungen können Bewegungsabläufe und funktionelle Einschränkungen beurteilt werden

Diese funktionellen Informationen ergänzen die morphologischen Befunde und ermöglichen ein tieferes Verständnis pathophysiologischer Zusammenhänge. Oft liegt gerade in der Funktionsstörung der Schlüssel zur korrekten Diagnose, selbst wenn strukturelle Veränderungen noch nicht oder nur minimal ausgeprägt sind.

Die Sonografie als interaktives Verfahren

Anders als viele andere Untersuchungsmethoden schafft die Sonografie eine direkte Interaktion zwischen Arzt und Patient. Bernhard Scheja unterstreicht die Bedeutung dieses Aspekts: „Der Ultraschall ist ein kommunikatives Instrument. Ich kann dem Patienten direkt zeigen, was ich sehe, und Befunde unmittelbar erklären. Das schafft Vertrauen und verbessert das Krankheitsverständnis.“

Die Möglichkeit, während der Untersuchung mit dem Patienten zu kommunizieren, gezielte Fragen zu stellen und bestimmte Manöver durchführen zu lassen, macht die Sonografie zu einer „intelligenten“ Diagnostik, die sich flexibel an die jeweilige klinische Fragestellung anpassen kann. Der Untersucher kann auf Schmerzangaben reagieren, bestimmte Bereiche gezielt untersuchen oder durch spezielle Lagerungen zusätzliche diagnostische Informationen gewinnen.

Bedeutung der Untersucherexpertise

Die Sonografie ist und bleibt ein untersucherabhängiges Verfahren, dessen Aussagekraft maßgeblich von der Erfahrung und dem Können des durchführenden Arztes abhängt. Die Qualität der Untersuchung hängt entscheidend vom Wissen und der Erfahrung des Untersuchers ab. Eine kontinuierliche Verbesserung der eigenen Fähigkeiten durch praktisches Training und Fortbildung ist daher unerlässlich.

Wichtige Faktoren für eine qualitativ hochwertige Sonografie sind:

  • Fundierte Kenntnisse der normalen und pathologischen Anatomie
  • Beherrschung der technischen Aspekte wie Geräteeinstellung und Schallkopfführung
  • Fähigkeit zur Integration klinischer Informationen in die Befundinterpretation
  • Kenntnis der Limitationen und möglichen Fehlerquellen der Methode

Integration in multimodale Diagnostikkonzepte

In der modernen Medizin wird die Sonografie zunehmend in multimodale Diagnostikkonzepte integriert, in denen verschiedene bildgebende Verfahren komplementär eingesetzt werden. Bernhard Scheja erläutert: „Die Stärke liegt heute nicht mehr in der isolierten Anwendung einzelner Verfahren, sondern in ihrer intelligenten Kombination. Jede Methode hat ihre spezifischen Stärken und Schwächen – die Kunst besteht darin, für jede Fragestellung das optimale diagnostische Vorgehen zu wählen.“

Die Sonografie spielt in diesen integrierten Konzepten häufig die Rolle des primären Screening-Verfahrens. Sie identifiziert auffällige Befunde, die dann gezielt mittels spezialisierter Verfahren weiter abgeklärt werden können. Diese stufenweise Diagnostik optimiert die Ressourcennutzung und minimiert die Belastung für den Patienten.

Besonders wertvoll ist auch die Kombination verschiedener sonografischer Modalitäten – von der B-Bild-Sonografie über die Doppler-Untersuchung bis hin zu neueren Verfahren wie Elastografie oder Kontrastmittelsonografie. Diese multiparametrische Ultraschalldiagnostik ermöglicht eine umfassendere Beurteilung ohne zusätzliche Belastung für den Patienten.

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